1. Welche Steuer ist damit eigentlich gemeint?
In Zalaszentgrót gibt es im Wesentlichen drei kommunale Abgaben, die man im Alltag oft alle pauschal „Grundsteuer“ nennt:
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Építményadó – Gebäudesteuer: Steuer auf das Gebäude selbst, berechnet nach Quadratmetern Nutzfläche.
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Telekadó – Grundstückssteuer: Steuer auf (v. a. unbebaute/bebaubare) Grundstücksflächen, berechnet nach Quadratmetern Grundstück.
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Magánszemélyek kommunális adója – „kommunale Abgabe für Privatpersonen“: eine Pauschale pro Wohnobjekt/Jahr.
Welche Abgabe bei dir greift, hängt davon ab, ob das Grundstück bebaut ist, ob es als Wohnsitz genutzt wird und ob du Privatperson bist oder gewerblich nutzt. Die Stadtverwaltung von Zalaszentgrót setzt diese Abgaben über kommunale Verordnungen fest. ZAOL+2hakka.allamkincstar.gov.hu+2
2. Építményadó (Gebäudesteuer)
So wird gerechnet:
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Basis ist die Nutz-/Wohnfläche in m².
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Du zahlst einen Betrag in Forint pro Quadratmeter und Jahr.
Nach dem jüngsten Beschluss der Stadt wurde der Satz für Wohngebäude („lakások“) ab 2025 von 500 HUF/m² auf 700 HUF/m² pro Jahr angehoben.
Für nicht zu Wohnzwecken genutzte Gebäude (Gewerbe, Lager usw.) steigt der Satz von 300 HUF/m² auf 360 HUF/m² pro Jahr. ZAOL
Beispielrechnung für ein Wohnhaus mit 80 m² eingetragener Wohnfläche:
80 m² × 700 HUF/m²/Jahr = 56.000 HUF/Jahr.
(56.000 HUF sind je nach Wechselkurs grob um die 140–150 EUR, nur als Orientierung.)
Wichtig: Das ist die Bruttorechnung ohne eventuelle Rabatte (siehe Punkt 4).
3. Telekadó (Grundstückssteuer auf den Boden)
Für unbebaute/bebaubare Grundstücke innerhalb des Ortes verlangt die Gemeinde zusätzlich eine Telekadó, also Grundstückssteuer.
Diese wird zonenabhängig pro Quadratmeter Grundstück berechnet. In den veröffentlichten städtischen Unterlagen ist für Innenbereichsgrundstücke („belterületi telek“) z. B. geregelt:
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Zone I: 80 HUF/m²/Jahr
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Zone II: 50 HUF/m²/Jahr. archiv.zalaszentgrot.hu+1
Heißt: Auch wenn du noch gar nicht gebaut hast, kann für das Grundstück selbst jährlich eine Abgabe fällig werden. Die genaue Einstufung deines Grundstücks (Zone I oder II etc.) legt die Stadt fest.
4. Kommunale Pauschalabgabe für Privatpersonen
Zusätzlich erhebt Zalaszentgrót eine jährliche Pauschalabgabe für Privatpersonen („magánszemélyek kommunális adója“). Diese Pauschale wurde laut Stadtrat erstmals seit Jahren wieder erhöht – von 9.000 HUF auf 12.000 HUF pro Jahr ab 2025. ZAOL
Diese Abgabe trifft typischerweise private Eigentümer / Bewohner einer Wohnung oder eines Hauses innerhalb der Stadt, also klassische Dauerbewohner-Haushalte.
In vielen ungarischen Gemeinden ist die kommunale Pauschale so gedacht, dass sie (für bewohnte Eigenheime) praktisch an die Stelle der vollen Gebäudesteuer tritt. Das heißt: Für das Haus, in dem du wirklich lebst, zahlst du eher diese relativ niedrige Pauschale statt die volle Quadratmeter-Steuer – während Zweithäuser, Ferienhäuser oder leerstehende Immobilien stärker über die m²-basierte építményadó belastet werden. Das ist auch in Zalaszentgrót der Grundgedanke hinter den Ermäßigungsregeln. ZAOL+1
5. Gibt es eine Ermäßigung für Menschen, die dort dauerhaft wohnen?
Kurz gesagt: ja, sogar zwei Ebenen.
(a) 50%-Ermäßigung
Die Gemeinde schreibt, dass ein*e Privatperson mit Wohnsitz in Ungarn („lakóhellyel rendelkező magánszemély“) auf ein Gebäude, das nicht gewerblich genutzt wird, eine 50%-ige Ermäßigung auf die fällige Gebäudesteuer bekommt. Also: Du zahlst nur die Hälfte der építményadó, solange es wirklich um ein privates Wohn-/Nutzobjekt geht, nicht um ein Geschäftsobjekt. Diese Regelung läuft in Zalaszentgrót seit Jahren. hakka.allamkincstar.gov.hu
Praktisch heißt das zum Beispiel: Aus den 56.000 HUF im obigen Rechenbeispiel würden für dich als privat gemeldeten Eigentümer nur 28.000 HUF/Jahr werden.
(b) Befreiung für die tatsächlich bewohnte Hauptwohnung
Die Satzung der Stadt sieht außerdem vor, dass für das Objekt, das du im Gemeindegebiet von Zalaszentgrót tatsächlich als Wohnsitz nutzt, eine vollständige Befreiung („adómentesség“) möglich ist – solange es nicht um ein Gebäude mit gewerblicher Nutzung geht. Vereinfacht gesagt: Dein echtes Zuhause in Zalaszentgrót, in dem du gemeldet bist und wirklich lebst, kann von der Gebäudesteuer ganz freigestellt sein. hakka.allamkincstar.gov.hu
Das ist genau die Stelle, an der für „Dauerbewohner“ der Unterschied entsteht:
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Ferienhaus, Zweitobjekt, Lagerhalle → reguläre építményadó (m²-basiert).
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Deine Hauptwohnung mit offiziellem Wohnsitz („lakóhely“, also Adresse auf deiner ungarischen Lakcímkártya) → stark reduzierte Steuer oder sogar komplette Befreiung – und stattdessen zahlst du als Privathaushalt typischerweise nur die kommunale Pauschale (die 12.000 HUF/Jahr). ZAOL+1
Wichtig: „dauerhaft dort wohnen“ heißt in ungarischem Verwaltungsdeutsch wirklich, dass du dort offiziell mit Hauptwohnsitz gemeldet bist (lakóhely / Lakcímkártya) und die Immobilie nicht gewerblich nutzt.
6. Was musst du praktisch tun?
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Wenn du ein Haus in Zalaszentgrót kaufst und wirklich dort einziehst, meldest du dort deinen ungarischen Wohnsitz an.
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Dann meldest du die Immobilie (innerhalb der gesetzlichen Frist) bei der städtischen Steuerstelle an – die zuständige Abteilung „Adóigazgatás“ der Stadtverwaltung Zalaszentgrót. Die Stadtverwaltung führt diese Abgaben, ist telefonisch unter +36 83 562 960 erreichbar und veröffentlicht dazu eigene Formulare (Építményadó, Kommunális adó). hakka.allamkincstar.gov.hu+2Zalaszentgrót+2
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Dort wird entschieden, ob dein Objekt als Hauptwohnsitz gilt (→ Befreiung bzw. nur Kommunalpauschale) oder ob die volle Quadratmetersteuer / Telekadó ziehen.
7. Fazit
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Gebäudesteuer (építményadó) in Zalaszentgrót wird nach Wohnfläche in m² berechnet. Seit 2025 liegen wir bei etwa 700 HUF/m²/Jahr für Wohnhäuser und 360 HUF/m²/Jahr für nicht wohnliche Nutzung, also gewerbliche/lagerartige Gebäude. ZAOL
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Grundstückssteuer (telekadó) wird nach Grundstücksfläche in m² berechnet; je nach innerörtlicher Zone gelten z. B. Größenordnungen um 50–80 HUF/m²/Jahr. archiv.zalaszentgrot.hu+1
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Für dauerhaft dort wohnende Privatpersonen gibt es deutliche Entlastungen:
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bis zu 50 % Nachlass auf die Gebäudesteuer für privat genutzte, nicht gewerblich genutzte Gebäude von Personen mit gemeldetem Wohnsitz in Ungarn,
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in vielen Fällen sogar vollständige Befreiung für die tatsächlich bewohnte Hauptwohnung innerhalb von Zalaszentgrót; stattdessen zahlst du als Haushalt eher die kommunale Pauschalabgabe (zurzeit rund 12.000 HUF/Jahr). hakka.allamkincstar.gov.hu+1
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Kurz übersetzt:
Wenn du in Zalaszentgrót wirklich lebst (Hauptwohnsitz) und das Haus privat nutzt, wirst du steuerlich massiv besser behandelt als jemand, der dort nur ein Ferien- oder Zweithaus stehen hat.

